Erfahrungsbericht Spiraldynamik®-Ausbildung
– oder eine Bewegungsgeschichte: Meine erste Spiraldynamik Einzelstunde war eine echte Offenbarung – endlich, endlich, endlich bekam ich Bewegungsanweisungen in einer Präzision und Differenziertheit, die ich schon lange gesucht und bis dahin nirgends gefunden hatte. Fast hatte ich schon die Hoffnung aufgegeben je Antworten auf meine Fragen zu finden: Wie sortiere ich meinen Körper anatomisch möglichst sinnvoll? Wie gehe und laufe ich gesund? Wie organisiere ich meine Alltagsbewegung? Wie kann ich diversen orthopädischen Problemen vorbeugen bzw. sie positiv beeinflussen? Welche Übungen in einem Training sind anatomisch sinnvoll und gesundheitsfördernd?
Aus meiner langjährigen Tanztrainingserfahrung konnte ich hierfür keine Antworten ziehen, da dort das Ziel der künstlerisch/tänzerische Ausdruck und nicht gesundes Bewegen ist. In meinem Sportwissenschaftsstudium bekam ich ein großes theoretisches Hintergrundwissen von Biomechanik über Trainingswissenschaft und Sportmotorik, Sportrecht, -soziologie, -pädagogik, -psychologie bis hin zu vielen Seminaren zu medizinischen Grundlagen und Rehabilitation und Prävention durch Bewegung. Gerade in der Orthopädie kamen außer der beschreibenden Auflistung der diversen orthopädischen Probleme erschreckend wenig konkrete Strategien oder Trainingskonzepte zur Lösung derselben.
Wie wenig Wissen diesbezüglich allgemein vorhanden ist, habe ich dann auch am eigenen Leib erfahren müssen: Mitten im Sportstudium kamen recht plötzlich Schmerzen unterhalb meines linken Knies auf der Außenseite des Schienbeins – so stark, dass ich kaum mehr gehen konnte. Der eine Orthopäde wollte mein Knie operieren, der nächste sah auf dem Röntgenbild keine Anzeigen für ein Problem und glaubte mir nicht, der dritte knallte mir die Diagnose „Tibialis-anterior-Syndrom mit O-Beinen und Knick-Senk-Spreizfuß sowie beginnendem Hallux Valgus“ hin, Lösungsvorschläge: keine. Eine wunderbare Osteopathin hat mich soweit schmerzfrei behandelt, dass ich mein Studium abschließen konnte. Aber so richtig rund, das spürte ich immer noch, lief mein linkes Bein nicht. Ich suchte weiter nach Antworten und Konzepten, aber auch in meinen Ausflügen in alternative Bewegungskonzepte wie z.B. Body-Mind-Centering oder Feldenkrais habe ich sie nicht gefunden.
Ich begann dann mit dem einigermaßen gut systematisierten Liebscher-Bracht-Übungskanon Bewegungskurse zu unterrichten und viele meiner KursteilnehmerInnen haben erstaunlich viel Schmerzfreiheit erreicht. In den Jahren des Unterrichtens beobachtete ich mich und meine TeilnehmerInnen, beschäftige mich mit Barfußschuhen, Cantienica, Barfußlaufen, Ballengang etc. pp. Meine Fragen wurden dadurch leider immer noch mehr, statt weniger – bzw, die Frage verdichtete sich zu einer einzigen, dafür immer dringlicheren: Was ist eine anatomisch sinnvolle Bewegungskoordination? Und mein linkes Bein, das spürte ich auch immer noch deutlich, das war zwar (noch?) mehr oder weniger schmerzfrei, aber gut fühlte es sich deshalb noch nicht wirklich an.
Also buchte ich mehr oder weniger hoffnungsvoll eine Spiraldynamik Einzelstunde und war völlig überwältigt: Ich bekam erstens eine detaillierte, anschauliche und logisch völlig nachvollziehbare Erklärung für meine Fuß- und Beinfehlstellungsproblematik, zweitens eine genauso präzise Idee, wie eine anatomisch sinnvolle Koordination stattdessen aussehen würde und drittens – ganz wichtig und wertvoll – einen Lösungsweg mit differenzierten Bewegungsanweisungen und Übungen. Mir war sofort klar, dass ich da einen gigantischen Schatz gefunden hatte! Ich übte fleißig und nach noch zwei Einzelstunden war klar: Ich melde mich für die Spiraldynamik-Ausbildung an.
Jetzt nach dem Spiraldynamik Basic bin ich einfach nur unglaublich dankbar, dieses Wissen gefunden zu haben. Endlich habe ich auf die Mehrheit meiner Fragen eine Antwort, endlich habe ich ein Konzept für anatomisch sinnvolle Bewegung, das ich auf alle Bereiche anwenden kann. Eine „3-D-Gebrauchsanweiseung für den Körper“ sei Spiraldynamik heißt es auf der Website – ich finde das absolut zutreffend.
Der Spiraldynamik Basic Lehrgrang brachte mir soviele Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse, förderte soviele unglaublich wunderbare Details des menschlichen Bewegungskörpers zu Tage und zeigte gleichzeitig die geniale Komplexität und Zusammenarbeit des ganzen Systems. In didaktisch gut aufbereiteten Häppchen vermittelten Jacqueline und ihr Team genauso begeistert wie geduldig und unglaublich wohlwollend das Wissen, sodass es sowohl theoretisch klar wurde als auch in der Bewegung spür- und nachvollziehbar.
Mit zunehmendem Wissen wuchs auch mein Unverständnis und mein Entsetzen, dass das Spiraldynamik-Konzept nicht wesentlich verbreiteter ist und zumindest in Fachkreisen allgemein vorhanden. Meines Erachtens sollte dieses Körperverständnis, diese anatomische Präzision und differenzierte Bewegungsanalyse in jeder Grundlagenausbildung Anatomie enthalten sein, in jeder Massage- , Physiotherapie-, Yoga-, Gymnastik- und alle weiteren BewegungslehrerInnenausbildungen, im medizinischen Studium für alle Ärzte insbesondere aber für Orthopäden, für SportwissenschaftlerInnen, in allen Übungleiter- und Fitnesstrainerlehrgängen – sprich für alle, die mit Körper und Bewegung zu tun haben.
Die Veränderungen meines Körpers begeistern mich: Der beginnende Hallux Valgus ist verschwunden, genauso wie die Knick-Senkfüße. Mein Spreizfuß und meine O-Beine sind noch nicht komplett weg, machen aber Fortschritte. Ich weiß nun, wie ich mein Hohlkreuz kompensieren kann und meine Haltung hat sich deutlich verbessert. Meine KursteilnehmerInnen sind unglaublich dankbar für die hilfreichen Details und Bewegungsideen, die ich ihnen weitergebe. Und sowohl bei mir also auch meinen KursteilnehmerInnen oder auf Weiterbildungen bin ich immer wieder tief berührt und manchmals fast den Tränen nahe, wenn ein Körper in eine anatomisch sinnvolle Koordination findet und dadurch plötzlich eine unvergleichliche Klarheit, Ordnung, Präsenz, Kraft, Eleganz und Geschmeidigkeit zeigt.